Hörschaden: Auslöser, Symptome, Prävention

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    Hörschaden: Auslöser, Symptome, Prävention

    Hörschäden entstehen grundsätzlich durch erbliche Faktoren, Lärm, krankheitsbedingt oder aufgrund von Alter. Dabei zählen Alters- und Lärmschwerhörigkeit zu den häufigsten Formen. Während mit steigendem Alter die Hörfunktion durch Abnutzung auf natürliche Weise allmählich abnimmt, kann dieser Prozess durch zu starke oder zu lange Schallexposition bereits im jungen Alter zu ernstzunehmenden Schäden führen.

    Erste Anzeichen einer Hörschädigung können Tinnitus, die fehlende Wahrnehmung hoher Töne sowie Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen mit Hintergrundgeräuschen sein. Meist sind zu Beginn vor allem die Frequenzbereiche ab 4000 Hertz aufwärts betroffen, die Schädigung breitet sich jedoch fortschreitend auf weitere Bereiche aus.

    Angeborene Hörschäden

    Gründe, warum Kinder mit einer Hörschädigung geboren werden, sind zahlreich. Zum einen sind genetische Faktoren ein typischer Faktor. Doch auch während der Schwangerschaft und bei der Geburt können Schäden am Kind entstehen, die das Gehör einschränken. Teils sind die Ursachen angeborener Hörschäden nicht gänzlich bestimmbar. Wenn von Geburt an eine Hörschädigung vorliegt, hat dies häufig gravierende Auswirkungen auf die Sprachentwicklung. Für ein möglichst frühes Erkennen, das eine schnelle Behandlung und die Abmilderung von Folgeschäden sicherstellt, sollte das Neugeborenenhörscreening in Anspruch genommen werden.

    Hörschaden durch Lärm

    Übermäßiger Lärm ist in der Lage, die Haarsinneszellen im Innenohr zu schädigen, denn er verengt die Blutgefäße. Infolgedessen werden die Haarzellen schlechter durchblutet und erleiden einen Sauerstoffmangel. Der Sauerstoffmangel verhindert wiederum die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit der Haarzellen, namentlich die Weiterleitung der Nervenreize. Die Schädigung der Haarzellen ist irreparabel. Allerdings lässt sich dem durch das Tragen eines Gehörschutzes, ausreichende Hörpausen und Lärmvermeidung vorbeugen. Dies gilt insbesondere für Arbeitsplätze oder Hobbys, die eine hohe Lärmbelastung mit sich bringen.

    Wird eine Hörschädigung durch Lärm bedingt, wird von einer Lärmschwerhörigkeit gesprochen.

     

    Hörschaden durch Kopfhörer

    Lärm gibt es nicht nur am Arbeitsplatz, sondern ebenso im Alltag. Hier ist besonders das Musikhören hervorzuheben, das nicht immer in einer gemäßigten Lautstärke stattfindet. Hörschäden durch Kopfhörer treten auf, wenn über einen längeren Zeitraum die Ohren über Kopfhörer mit übermäßig lauter Musik beschallt werden. Aktivierbare Warnungen des Smartphones bezüglich der Angemessenheit der Musiklautstärke dienen hier als praktische Richtlinie.

    Hörschaden durch laute Musik

    Laute Musik ohne den Einsatz von Kopfhörern kann ebenso schädlich sein. Hörschäden durch laute Musik werden vorwiegend durch Konzerte, Festivals und Clubs begünstigt. Bei diesen Veranstaltungen wird Musik in Lautstärken von teilweise 100 dB oder mehr gespielt und befinden sich somit klar im hörschädigenden Bereich. Wer häufiger Events dieser Art besucht, sollte darüber nachdenken, einen Gehörschutz zu tragen.

    Hörschaden nach Konzert

    Hörschäden nach einem Konzert sind zunächst meist temporär. Sie äußern sich dabei typischerweise in einem dumpfen Hörvermögen und Ohrgeräuschen, die innerhalb einiger Stunden wieder verschwinden. Auf Dauer kann sich der Hörschaden allerdings manifestieren, denn in Clubs und bei Konzerten entstehen extreme Lautstärken, die an Arbeitsstätten bereits Schutzmaßnahmen erfordern würden.

    Hörschäden ab wie viel dB?

    Laut Arbeitsstättenverordnung müssen Arbeitgebende bei einer Lärmbelastung ab 80dB über einen Zeitraum von 8 Stunden hinweg einen Gehörschutz für Ihre Mitarbeitenden stellen. Ab 85dB muss das tatsächliche Tragen des Schutzes bereits seitens des Arbeitgebenden überprüft werden. Es kann also davon ausgegangen werden, dass langfristig gesehen Lautstärken über 80dB zu Hörschäden führen können. Die WHO empfiehlt darüber hinaus, sich Lautstärken über 100dB maximal 15 Minuten täglich auszusetzen.

    Welche Hörschäden gibt es?

    Wie bereits in der Einleitung angedeutet, gibt es verschieden Arten von Hörschäden. Grundsätzlich wird zwischen Schallempfindungs-, Schallleitungs- und kombinierter Schwerhörigkeit unterscheiden. Einen umfassenden Überblick über die Arten von Hörschäden liefert dieser Artikel.

    Hörschaden bei Kindern und Jugendlichen

    Hörschäden bei Kindern und Jugendlichen treten immer häufiger auf. Neben erblichen bedingten Hörschäden spielt hier in besonderem Maße Lärm eine Rolle. Für den genannten Altersbereich finden sich vor allem im Freizeitbereich potenziell schädliche Lärmquellen. Vorbeugen lässt sich den negativen Folgen beispielsweise durch leises Spielzeug (sofern das Spielzeug Schall abgibt) und selbstverständlich durch das Tragen eines Gehörschutzes sowie generelle Lärmvermeidung.

    Antibiotika Hörschaden

    Nikotin, Alkohol, sowie verschiedene Medikamente können einen Einfluss auf die Hörfähigkeit nehmen. Im medizinischen Bereich steht Antibiotika für bakterielle Infektionen im Verdacht, zu Schwerhörigkeit zu führen. Besonders Aminoglykosid-Antibiotika ist hierbei stark kritisiert. Durch dieses Antibiotikum können die Sinneshaarzellen im Innenohr, die für die Geräuschweiterleitung zuständig sind, zu Schaden kommen. Das Risiko besteht vor allem bei neugeborenen Frühchen.